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Unglaublich echt: Ein Reitsimulator für alle Disziplinen

Wer die Augen schließt, der braucht nicht lange, um sich vorzustellen, er säße auf einem echten Pferd. Einmal die Beine andrücken und schon trabt der große Schwarze los. Und zwar mit Schwung – je nach Software-Einstellung für Anfänger oder Fortgeschrittene mal mit mehr, mal mit weniger Schwung. Auch auf die Galopp-Hilfe reagiert er sofort. Allerdings bleibt er auf einmal stehen. “Ja”, lächelt die Trainerin, “du hast zu fest am Zügel gezogen. Das mag kein Pferd, auch keins aus Kunststoff.”

 

Und genau darum geht es: Bewegungsabläufe und Hilfen genau ein zu studieren, zu erkennen, was falsch läuft, fühlen, wie es richtig geht. Seit 30 Jahren schon baut Racewood solche Reitsimulatoren. Racewood ist Marktführer in diesem Bereich – made in England. Angefangen hat Bill Greenwood mit einem Simulator im Rennsport. Ein echtes Pferd würde nicht Runde um Runde zurücklegen, damit der Jockey trainieren kann. Ein Simulator macht das zur Not 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Wann man will und wie lange man will. Der Trainer hat dazu die einmalige Chance, direkt neben dem Reiter zu stehen, den Reiter genau zu korrigieren. Das Pferd bewegt sich, aber nicht vom Fleck. Dazu analysiert die Software genau, welche Hand zum Beispiel fester zupackt. Ist der Fehler einmal erkannt, ist er natürlich auch zu beheben.

Die neue Generation Simulatoren erlaubt, sämtliche Abläufe in den Disziplinen Dressur, Springen und Geländereiten bis zum gewünschten Schwierigkeitsgrad zu trainieren. Man kann sogar echte Vielseitigkeitsstrecken, die die Reiter zu absolvieren haben, digital reiten. Die Strecken sind in allen Details als virtuelle 3D-Tour aus allen Blickwinkeln zu betrachten. Man galoppiert über Wiesen und durchs Wasser, springt auch über Sprünge. Und das ist schwerer als man denkt. Denn die Maschine bewegt sich tatsächlich mächtig über den Sprung und wie gesagt: Einmal zu fest am Zügel gepackt, bleibt auch der Simulator stehen.

Trainerin Lottie Williams steht direkt bei dem Pferd und kann so sehr klare Anweisungen geben. Für die Reiterin geht es auf einem echten Sattel im Galopp virtuell durch das Gelände. 

Hier sieht man sehr genau, dass der Simulator nicht nur schön gleichmäßig galoppiert, sondern auch hoch über den Sprung abhebt.

Das Reitgefühl auf dem großen Schwarzen ist echter als man sich vorstellen kann. Schaltet der Trainer die Software um, wird aus dem Vielseitigkeits- ein Dressur-Simulator. Auf dem echten Sattel werden die Bügel ein wenig länger geschnallt, und schon lassen sich Piaffe und Passage trainieren. Die Pferde aus Fleisch und Blut werden sich freuen: Sind Fehler des Reiters einmal erkannt, hat der lebende Partner Pferd unter diesen nicht mehr zu leiden.

“Es ist ein Stück Ausrüstung, es ergänzt die Ausbildung. Es ist nicht statt des Pferdes. Es ist ein mechanisches Pferd. Es ist so groß wie ein Pferd, es fühlt sich an wie ein Pferd. Aber es ist ein Produkt. Es geht nur um das, was du tust. Alles, was du machst, kannst du in Echtzeit sehen. Der Trainer oder der Bildschirm zeigen dir, was du nicht richtig machst. So kann man sehr schnell lernen.”

Bill Greenwood, Gründer von Racewood