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CHIO Aachen: Begegnungen und Insidertipps

Isabell Werth verabschiedet sich von ihrem Lieblingspferd, vor großer Kulisse sagt sie Danke, für wie sie selbst sagt nicht nur viele Medaillen, sondern auch für wundervolle Jahre. “Ich kann gar nicht sagen, was es mit bedeutet, Bella mit dieser Würde und dieser Form hier verabschieden zu können”, sagt Isabell Werth unter Tränen. Es ist der letzte Auftritt von Bella Rose. Die Stute ist 18 Jahre alt, hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, wie ein Rentner sieht sie allerdings nicht aus. Bella Rose präsentiert ihre Kür leichtfüßig wie eh und je. 

Es fließen Tränen, dazu gibt es Applaus und Geschenke.. Im Mittelpunkt steht aber eindeutig Pferd Bella Rose. So fällt wohl kaum Jemandem auf, wer das Bild ins Stadion trägt.

Es ist Thomas Müller, Fußball-Nationalspieler in der deutschen Mannschaft und begeisterter Pferdefreund.

Thomas Müller ist nicht nur Fußball-Nationalspieler, sondern auch ein echter Pferdefreund

An den Turniertagen wird ein Kongress veranstaltet, in dem es unter anderem über die Zukunft des Pferdesports geht. Vieles was im Sport Rang und Namen hat ist dabei, auch Thomas Müller. 

“Meine Frau startet zum ersten Mal beim CHIO Aachen, ja das ist etwas sehr Besonderes. Ich habe 90 Minuten Zeit, um ein Tor zu schießen. In dieser Zeit passieren unendlich viele Fehler. Aber ein Dressurpferd, das darf keinen einzigen Fehler machen und davor habe ich große Hochachtung.”

Viele Turniere haben es schwer. Das Medieninteresse lässt nach und man muss sich etwas einfallen lassen, wie man Zuschauer binden und auch etwas für den reiterlichen Nachwuchs kann. In Aachen gibt es da Einiges.

 

Mit einem Geschicklichkeitsspiel können Besucher den Kurs der Geländestrecke der Vielseitigkeitsreiter verfolgen und bekommen so ein Gespür für die Strecke. Entwickelt und gebaut ist es von Mitarbeitern von SAP.

in einem kleinen Team entwickeln die aber noch viel viel mehr für den Reitsport. Unter anderem ermöglichen sie mit einer Software papierloses Richten. So wichtig es auch ist, Papier zu sparen. Es geht es um viel mehr. Über Jahrzehnte war es üblich, dass die 5 Richter alle ihre Wertnoten auf Papier notierten und so endgültige Wertnoten erst Ritte später veröffentlicht werden konnten. Und auch das ist nicht alles. Die internationale Dressur-Richterin Katrina Wüst hat an der Anwendung mit gearbeitet und ist begeistert, dass nun alles digital erfolgt. 

"Jetzt können wir endlich analysieren, was wir als Richter tun. Ich bin begeistert."

“Man kann sich das gar nicht vorstellen, erst jetzt können wir Richter nach der Prüfung diskutieren, wer wann und warum welche Noten vergeben hat. Denn die Reiter haben die Bögen mit den Wertnoten ja früher mit nach Hause bekommen und für uns waren sie dann weg. Das ist nun anders. Ich bin begeistert.”

Der reiterliche Nachwuchs bekommt in diesem Jahr in Aachen eine ganz besondere Bühne: Länder wir Ecuador, Zimbabwe, Saudi Arabien oder Mexiko klingen durch den Lautsprecher. Während des CHIO finden die FEI Youth Equestrian Games statt. 30 junge Talente aus 30 Nationen sind in Aachen am Start. Sie reiten Seite an Seite mit den Weltbesten im Sport.

 

Kein bringt sein eigenes Pferd mit, sie werden aus bekannten Reitställen zur Verfügung gestellt. Und manch Reiter ist so klug, sich dem vierbeinigen Partner erst einmal ordentlich vorzustellen.

Es ist kein Geheimnis, nicht alle Reiter sind gut, aber viele sind sehr sehr gut und sehr schnell unterwegs – fehlerfrei. Und wer weiß, manch einer ist sicher der CHIO-Reiter von Morgen.