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Q19 in Aachen: Europas größtes American Quarter Horse Event

Bei so vielen Wettkampf-Disziplinen ist eines klar: Das Quarter Horse muss unglaublich vielseitig sein. Seine Heimat ist Amerika, dort wurden Quarter für die Arbeit der Cowboys gezüchtet. Um den ganzen Tag im Sattel zu sitzen, brauchten sie ein ausdauerndes Pferd mit bequemen Gängen. Daher sind Quarter schön zu reiten, gelehrig, brav und nervenstark. Und das lieben ihre Besitzer, egal ob Freizeit- oder Turnierreiter.

Gelassenheit – das ist eine der wichtigsten Eigenschaften der Quarter. Hier bei der Siegerehrung im Aachener Stadion stehen alle Pferde völlig entspannt in einer Reihe.

Sie arbeiten ihre Pferde so, wie es die Arbeit auf der Ranch erfordert. Sie tragen große Hüte, Chaps und lange Sporen. Aber den Begriff Cowboys hören die meisten nicht gerne. Es gibt so viele verschiedene Prüfungen – nur die Reitweise erinnert an die Herkunft.

Die Zügelführung ist in den meisten Prüfungen einhändig. In der anderen Hand hatten die Cowboys das Lasso. Erwünscht sind aber auch beim Westernreiten heute feine Hilfen, die exakte Kontrolle des Pferdes am losen Zügel und ganz wenig Schenkel- und Gewichtshilfen.

Mit 4,6 Millionen registrierten Pferden ist das American Quarter Horse die zahlenmäßig größte Pferderasse der Welt. In Deutschland leben derzeit rund 38.000, so viele wie nirgendwo sonst außerhalb des amerikanischen Kontinents. Jugendliche, Amateure, Profis und auch Turniersporteinsteiger zeigen in Aachen, was in ihren Pferden steckt.

In der Disziplin "Trail" sieht man, was die Pferde können

Bei der Rancharbeit müssen Pferde gehorsam durch Tore gehen.

Beim "Cutting" arbeiten Pferd und Reiter mit echten Rindern

Bei der Rancharbeit muss ein Rind auch schon einmal von der Herde weg. Das will aber zu seiner Herde hin. Und derjenige, der es davon abhält, ist das Pferd.

Zweieinhalb Minuten haben Pferd und Reiter Zeit. Sie gehen in die Herde hinein und trennen ein Rind von der Herde ab. Daher der Name “Cutting”, vom englischen “to cut”. Pferde mit “Cowsense”, dem angeborenem Sinn für Rinder, arbeiten dann eigenständig. Tiefgeduckt und immer auf dem Sprung halten sie das Rind davon ab, zur Herde zurück zu laufen.

Von der Q19 auf die internationalen Laufstege

Adrienne Jüliger arbeitet für die großen Modemarken dieser Welt, für Prada, Valentino und Dior. Fashion und Reiten – in beiden Welten sind Models gefragt – auf zwei und auch auf vier Beinen.

Adrienne Jüliger und ihr Pferd Lewhiz Best Denim genannt “Levi”.

In Aachen sind über 400 Pferde am Start. Die Deutsche Quarter Horse Association ist Deutschlands ältester Westernpferdeverband, gegründet 1975, eine Tochter des weltgrößten Pferdezuchtverbands American Quarter Horse Association (AQHA) mit Sitz in Amarillo, Texas.

Die meisten Quarter Horses leben in den USA. Alle Richter beim Turnier in Aachen sind Amerikaner. Und die nehmen die Westernreiter in Europa mehr als ernst.

Schmunzeln Sie als Amerikaner nicht über die Westernreiter in Europa? “Oh nein, keineswegs”, sagt Richter Rick LeMay.” Es ist ein sehr hohes Niveau hier. Wenn man aktuell auf die Weltrangliste im Reining schaut, sind allein vier der Top Ten Reiter Europäer.”

Auch der Präsident der DQHA, Hubertus Lüring, hat ein eigenes Fohlen beim Turnier dabei. Denn die jungen Pferde schnuppern schon früh Turnierluft. Natürlich nur an der Hand. In den 80er Jahren war ein in Deutschland geborenes American Quarter Horse noch eine Ausnahme. Sie wurden direkt aus den USA importiert. Das ist heute anders. Viele Quarter werden in Deutschland geboren.