Sie ziehen Menschen weltweit in ihren Bann. Mustangs sind verwilderte Hauspferde, die von Siedlern mit in die USA gebracht wurden. Früher zogen unzählige von ihnen durch die Prärien und sind der Inbegriff von Freiheit. Sie sind in Freiheit geboren, gezüchtet wird ein American Mustang nicht. Viele von ihnen werden allerdings eingefangen, registriert und verkauft. Die Pferde leben frei auf bereitgestelltem Land der Regierung. Aber es sind mehr Tiere, als das Land verträgt. Die Weideflächen reichen für so viele Pferde nicht aus.
Schon früher waren Farmer mit ihren Rinderherden auf den selben Weidegründen unterwegs wie die Mustangs. Viele wurden erschossen. 1971 waren es nur noch etwa 25.000 wild lebende Pferde.
Sie wurden unter Schutz gestellt und seitdem kümmert sich das Bureau of Land Management um den Erhalt der Wildpferde. Sie dürfen nicht mehr getötet werden. Heute gibt es etwas mehr als 80.000 Mustangs. Zu viele für das Land, das ihnen zur Verfügung steht. Das Risiko von Hunger und Durst in den übervölkerten Herden steigt, so das BLM.
Deswegen werden immer wieder Tiere eingefangen. Ausgewählte Mustangs dürfen adoptiert werden. Man kann ein solches Tier bekommen und mit nach Hause nehmen. Eine Herausforderung, aber wohl auch eine lohnende Sache. Denn neben ihrem edlen Aussehen gelten Mustangs als offen, intelligent, anpassungsfähig und treu. Trotz des wilden Ursprungs sind sie sehr menschenbezogen, lernen schnell und bereitwillig – alles in allem ein hervorragenden Partner. Es ist aber auch eine Chance, einen Teil des amerikanischen Erbes zu pflegen und selbst zu besitzen. Dazu muss man auch nicht unbedingt Amerikaner sein.
„Wenn man ein wildes Pferd vom Bureau of Land Management adoptieren möchte, muss sich das Tier mindestens 12 Monate in den Vereinigten Staaten aufhalten, bis man den Eigentumsstichtag für das Pferd erhalten hat“, erklärt BLM-Sprecher Jason Lutterman. „Das liegt daran, dass das Pferd innerhalb dieses Zeitraums von 12 Monaten vom BLM zur Inspektion zur Verfügung stehen muss, und wir betreiben dafür keine Büros außerhalb der Vereinigten Staaten.“
1.000 Dollar, wer einen Mustang adoptiert
In den USA werden zu wenige von ihnen adoptiert. Die Kosten für die Versorgung der unvermittelten Pferde steigen. Deswegen hat die US-Regierung sich eine besondere Aktion überlegt und zahlt nun jedem, der einen Mustang adoptiert, 1.000 Dollar. Angehende Halter müssen jedoch nachweisen, dass sie die Tiere versorgen können und sich zur Einhaltung einer Reihe von gesetzlichen Bestimmungen verpflichten.
Einen Mustang mit ausreichend Platz und dem zu versorgen, was er braucht, das kostet Geld. Deswegen gibt es nun diese finanzielle Unterstützung. “Uns ist klar, dass die Übernahme eines Wildpferdes oder eines Wildesels eine Verpflichtung ist. Die Initiative soll dem Halter bei der Grundausbildung und der Betreuung helfen“, sagt BLM-Vizedirektor für Programme und Politik-Chef Brian Steed.
Seit 1971 sind 240.000 Wildpferde und auch Wildesel in private Obhut gekommen. Viele von ihnen sind ausgezeichnete Western-, Show- oder Arbeitspferde geworden. Viele von ihnen vor allem Freunde fürs Leben.
Das Bureau of Land Management hat einen Film über die Geschichte der geschützten amerikanischen Wildpferde und Wildesel veröffentlicht.